Das LSBTIQ*-Jugendzentrum anyway steht nicht vor dem Aus!

:warnung: Update, 14.05, 10:00 Uhr: Der Express hat die bettreffenden Stellen geändert und sich für die Falschdarstellung entschuldigt. Aus Transparenzgründen lassen wir den Originaltext bestehen. Unser grundsätzliches Problem, dass es aktuell keine Förderung für den offenen Trans*-Jugendtreff gibt, bleibt aber weiter bestehen.

Gegendarstellung zum Artikel auf Express.de vom 13.05.2022

In seiner Online-Ausgabe meldet die Zeitung „Express“: „Bitter! Kölner Trans-und Homo-Jugendtreff Anyway muss schließen“. Diese Aussage ist falsch.

Das anyway wird von der Kommune seit 1998 gefördert und die bestehende Förderung seitens der Kommune steht nicht in Frage. „Express.de“ bezieht sich in seinem Artikel auf eine Pressemitteilung des anyway vom 12.05.2022, in welcher vorerst die Schließung des offenen Trans*-Jugendtreffs wegen fehlender Förderung bekanntgegeben wurde. Es handelt sich bei dem betroffenen Treff um ein ergänzendes Angebot der offenen Jugendarbeit im anyway, welches sich gezielt an trans*, inter* und nicht-binäre Jugendliche mit einem eigenen Öffnungstag richtete. Dieser offene Trans*-Jugendtreff wurde aus projektgebundenen Landesmitteln gefördert, die nun ausgelaufen sind. Das Jugendzentrum anyway als Ganzes mit seinem Jugendzentrum am Friesenplatz, seiner Jugendberatungsstelle, dem LSBTIQ*-Treff in Köln-Mülheim sowie der Aufklärungsarbeit für Schulen und zahlreiche weitere Projekte sind davon nicht betroffen. Die ursprüngliche Pressemitteilung kann hier nachgelesen werden.

Folgende Aussagen im Artikel können den fälschlichen Eindruck erwecken, dass das anyway als Ganzes schließen müsse, da zwischen dem Angebot für trans*, inter* und nicht-binäre Jugendliche einerseits und dem Angebot für queere Jugendlichen andererseits im betreffenden Artikel nicht differenziert wird. „Queer“ ist in der Regel ein Sammelbegriff für Lesben, Schwulen, Bisexuelle und Trans*-Personen als gesamte Minderheit.

  • „Kein Geld für anyway: Kölner Treff für queere Jugendliche muss schließen.“
  • „Seit vier Jahren ist der offene Treff für Jugendliche aus der LGBTQI+-Community abhängig von Projektförderungen mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr“
  • „Den beliebten Treff für queere Jugendliche wird es ihn Zukunft nicht mehr geben. Der Grund: Es gibt keine Förderung. Das nötige Geld ist einfach nicht da, das Ende damit besiegelt.“
  • „Jürgen Piger, Geschäftsführer im anyway, kann den queeren Jugendtreff nicht weiter realisieren.“

Wie es zu der in Teilen falschen und einen falschen Eindruck erweckenden Darstellung gekommen ist, ist dem anyway nicht bekannt. Nachfragen seitens der Redaktion von „Express.de“ gegenüber dem anyway hat es vor der Veröffentlichung nicht gegeben. Nach Bekanntwerden des Artikels hat das anyway versucht, mit der Redaktion von „Express.de“ & „Express“, der Chefredaktion, den Herausgebern sowie dem Justiziariat der DuMont Mediengruppe telefonisch Kontakt aufzunehmen. Dies war am späten Freitagabend nicht möglich.